Refraktiver Linsenaustausch Frankfurt
RLE ist ein Verfahren, bei dem die natürliche Augenlinse durch eine künstliche Intraokularlinse oder IOL ersetzt wird. Die bei der RLE-Operation verwendete IOL kann eine monofokale Linse sein, die entweder Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit korrigiert, aber nicht beide; eine multifokale Linse, die sowohl Kurzsichtigkeit als auch Weitsichtigkeit korrigiert; oder eine torische Linse, die Astigmatismus korrigiert.
Auch wenn der Austausch der körpereigenen Linse gegen eine Kunstlinse für viele Menschen zunächst befremdlich klingt, handelt es sich um ein sehr sicheres und standardisiertes Verfahren mit sehr kurzer OP-Dauer.
Arten von Linsen
Für die Behandlung von Fehlsichtigkeit und bei der Katarakt-Operation stehen verschiedene Kunstlinsen mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung.
Monofokallinsen
Beim Einsatz der sogenannten Einstärken-Linsen wird entweder Weitsichtigkeit ODER Kurzsichtigkeit korrigiert, so dass in einer bestimmten, vorher eingestellten Entfernung wieder scharf gesehen werden kann. Monofokallinsen sind sehr gut verträglich und verfügen in der Regel auch über UV-, Blau- oder Violettlichtfilter.
Asphärische Monofokallinsen werden überwiegend zur Behandlung des Grauen Stars eingesetzt. Sie haben gegenüber sphärischen Linsen den Vorteil, dass sie auch hohen Anforderungen an das Kontrast-, Dämmerungs- und Nachtsehen genügen.
Torische Linsen
Mit torischen Linsen kann neben Kurz- und Weitsichtigkeit auch eine Hornhautverkrümmung korrigiert werden.
Multifokallinsen
Multifokallinsen wurden entwickelt, um verschiedene Arten von Sehstörungen zu korrigieren und im Idealfall ein Leben ohne Kontaktlinsen oder Brillen zu ermöglichen. Innerhalb dieser Linsenkategorie gibt es verschiedene Modelle mit jeweils eigenen Merkmalen, die je nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten ausgewählt werden.
Die so genannten EDOF-Linsen (enhanced depth of focus) gehören zu der neuesten Generation von Multifokallinsen und weisen eine erweiterte Tiefenschärfe auf. Störeffekte wie Lichterscheinungen, die von anderen Linsen bekannt sind, treten hier kaum noch auf.
Kurzinformationen zum Linsenaustausch
Fehlsichtigkeit: | Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Weitsichtigkeit, Linsentrübung (Grauer Star) |
OP-Dauer: | Bis 15 Minuten pro Auge |
Narkose: | Augentropfen, (Dämmerschlaf) |
Aufenthalt: | ambulant |
Arbeits-/Gesellschaftsfähigkeit: | Ab 2 Tage: Duschen, Auto fahren Ab 1 Woche: Lesen, Bildschirmarbeit Ab 3-4 Wochen: Schminken, Sonnenbank, Sauna, Schwimmbad |
Linsenaustausch bei Grauem Star
Der Austausch der natürlichen Linse gegen eine moderne Kunstlinse gleicht der Operation beim grauen Star. Während die körpereigene Linse bei Fehlsichtigkeit in der Regel noch klar (aber dysfunktional) ist, weist sie bei einem Katarakt eine mehr oder weniger deutliche Trübung auf.
Linsenaustausch bei Altersweitsichtigkeit
Multifokale Linsen sind eine äußerst sinnvolle Wahl für Menschen mit Altersweitsichtigkeit (Presbyopie). Es stehen Bifokal- und Trifokallinsen zur Verfügung, mit denen Fern- und Nahsicht korrigiert werden können, sodass keine Brille mehr erforderlich ist.
Torische Linsen sind in der Lage, die Hornhautkrümmung zu korrigieren. Diese Linsen sind sowohl als Monofokal- als auch als Multifokallinsen erhältlich.
Weitere Informationen zum Linsenaustausch bei Altersweitsichtigkeit
Wie läuft ein refraktiver Linsenaustausch ab?
Bei einem Linsenaustausch wird die natürliche Linse entfernt und an ihrer Stelle eine Kunstlinse eingesetzt.
Vor einem refraktiven Linsenaustausch ist eine gründliche Voruntersuchung und Vermessung des Auges notwendig, um die Linse exakt berechnen zu können. Dazu gehören u.a.:
- Untersuchung auf Vorerkrankungen
- Bestimmung der Sehschärfe
- Augeninnendruckmessung
- Beurteilung der Hornhautbeschaffenheit
- Vermessung der Pupillenweite
Nach einer gründlichen Desinfektion des Auges und einer örtlichen Betäubung muss der operierende Augenarzt zunächst die alte, körpereigene Linse entfernen. Hierfür wird die Linse mit einem Laser oder Ultraschall zerkleinert oder verflüssigt und anschließend über einen winzigen Schnitt (weniger als 2 mm) am Rand der Hornhaut abgesaugt. Nun kann die Ersatzlinse in den Kapselsack, die natürliche Hülle der alten Linse, eingeführt werden. Um sie durch den winzigen Schnitt in ihre endgültige Position zu bringen, faltet der Augenarzt die Linse und stellt sicher, dass sie sich im Kapselsack von selbst wieder entfaltet.
Der Eingriff dauert pro Auge weniger als 15 Minuten und der Schnitt muss nicht genäht werden.
Was ist nach dem Linsenaustausch zu beachten?
Direkt nach der Operation bleiben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit noch für eine kurze Weile in unserer Praxis, bevor wir Sie in Begleitung nach Hause entlassen.
Am Tag nach dem Eingriff erfolgt eine Kontrolle des operierten Auges.
Für ein optimales Ergebnis des Linsenaustauschs sollten Sie in den folgenden Tagen unsere Ratschläge befolgen.
- Vermeiden Sie schwere körperliche Anstrengungen
- Reiben Sie das Auge nicht
- Schonen Sie das Auge, indem Sie möglichst wenig lesen
- Kommen Sie zu den Nachuntersuchungen
- Besuchen Sie bitte keine Schwimmbäder, Saunen oder Solarien
- Verzichten Sie auf Schminke und Wimperntusche
Sportliche Betätigungen sind, je nach Art und Umfang, 1-6 Wochen nach dem Eingriff wieder möglich. Wir geben Ihnen einen Patientenleitfaden mit, damit sie genau wissen, welche Tätigkeiten die Heilung beeinflussen können.
Schon in den ersten Tagen nach der Operation werden Sie eine wesentliche Verbesserung Ihres Sehvermögens bemerken.
Die Erholungszeit ist zwar relativ kurz, aber es dauert eine Weile, bis man sich ganz an die Linsen gewöhnt hat. Da die Linsen eine andere Fokussierungskraft haben als die, die die meisten Menschen gewohnt sind, braucht das Gehirn eine gewisse Zeit, um sich an die neue Fokussierungsmethode zu gewöhnen.
Mögliche Komplikationen
Für viele Menschen ist der Linsenaustausch eine gute Wahl. Es ist jedoch wichtig, die Risiken und Vorteile abzuwägen, bevor man sich der Operation unterzieht. Glücklicherweise ist die Kataraktoperation im Allgemeinen ein sicheres und wirksames Verfahren. Ob die Sehveränderung auf einen Grauen Star zurückzuführen ist, lässt sich nur durch eine vollständige Augenuntersuchung feststellen. Die folgenden Komplikationen können in seltenen Fällen auftreten:
- Kapseltrübung – die Rückseite der Linsenkapsel wird trübe
- Augenentzündung
- Lichtblitze im Auge
- Hängendes Augenlid
- IOL-Verschiebung
- Lichtempfindlichkeit
- Makula-Ödem
- Erhöhter Augendruck
Häufige Fragen zum Linsenaustausch
Multifokallinsen werden verwendet, um altersbedingte Sehprobleme (Altersweitsichtigkeit) zu korrigieren. Dies macht sich in der Regel ab dem 45. Lebensjahr bemerkbar. Für die Verwendung von Multifokallinsen gibt es keine Obergrenzen, sofern alle anderen Bedingungen erfüllt sind. In einzelnen Sonderfällen können Multifokallinsen bereits vor dem Einsetzen altersbedingter Sehstörungen eingesetzt werden.
In sehr seltenen Fällen kann eine künstliche Linse verrutschen. Das lässt sich durch einen erneuten kleinen Eingriff korrigieren.
Nein. Die Linse befindet sich in derselben Position wie Ihre natürlichen Linsen, sodass Sie Ihre neue Linse nie spüren können. Ein Fremdkörpergefühl entsteht immer durch Stimulation der Augenoberfläche, beispielsweise durch ein Sandkorn. Im Bereich der Linse befinden sich jedoch keine Nerven im Auge, die auf ein Fremdkörpergefühl oder gar die Wahrnehmung eines Fremdkörpers hinweisen könnten. Ihre neue Linse wird daher nicht anders wahrgenommen werden als Ihre eigene natürliche Linse. In unserer Praxisklinik verwenden wir die neuesten Verfahren zur Linsenimplantation, die eine sehr schnelle Erholung des Auges nach der Implantation ermöglichen.
Ja, absolut! Voraussetzung ist natürlich, dass andere Organe des Auges auch im Alter gesund bleiben und nicht erkranken oder vorzeitig altern. Die Erfahrung aus über 30 Jahren moderner Linsenchirurgie zeigt, dass die Linsenimplantation selbst für eine stabile Versorgung des optischen Systems des Auges bis ins hohe Alter sorgt. Um Vorerkrankungen des Auges auszuschließen, untersuchen wir Ihre Augen von der Hornhaut bis zur Netzhaut vor jeder Linsenimplantation in unserer Augenmitte sehr gründlich.
Nein! Ein Katarakt ist eine altersbedingte Trübung der Augenlinse. Nachdem Sie Ihre Augenlinse durch eine Multifokallinse ersetzt haben, können Sie keinen Katarakt mehr bekommen. Durch die natürliche Veränderung der Linsenkapsel kann es jedoch zu einem sogenannten „Nachstar“ kommen, das durch spezielle Laserbestrahlung innerhalb weniger Minuten behoben werden kann.
Nein, da sich Ihre neue Multifokallinse hinter der Pupille befindet, ist sie von außen nicht sichtbar. Wenn Sie genauer hinschauen, können Sie nur eine etwas dunklere Pupille erkennen. Da die Multifokallinsen etwas klarer sind als die Naturlinsen, sieht das Auge nach einer Linsenimplantation zudem etwas glänzender aus.
EDOF kombiniert die Vorteile einer Multifokallinse mit dem geringen Nebenwirkungsprofil einer monofokalen Linse. Dieser Linsentyp wurde entwickelt, um Ihnen die umfassendste, brillenfreie Freiheit im Alltag zu bieten — ohne Nebenwirkungen wie Halos oder Blendung.
Die Vorteile einer Multifokallinse gegenüber einer monofokalen Linse bestehen darin, dass sie mit mehreren Brennpunkten arbeiten kann. Daher benötigen Patienten nach einer multifokalen Linsenimplantation in der Regel keine weitere Sehhilfe.
Der wesentliche Vorteil eines refraktiven Linsentausches besteht in der Brillenunabhängigkeit. Außerdem bietet die neu eingesetzte Linse meist eine deutlich bessere Sehleistung als es bei einer Brille der Fall wäre.
Altersbedingte Weitsichtigkeit ist ein natürlicher Prozess, der durch die Verhärtung der Augenlinse entsteht. Folglich verschlechtert sich auch das Sehvermögen mit zunehmendem Alter. Beim Austausch der natürlichen Linse gegen eine multifokale Linse wird dieser Alterungsprozess jedoch gestoppt. Die künstliche Linse ändert ihre Stärke nicht und arbeitet im Laufe der Jahre konstant bei allen Brennweiten.
Studien haben gezeigt, dass nach der Implantation von Multifokallinsen etwa 90% des Alltags problemlos bewältigt werden können, ohne dass eine Sehhilfe erforderlich ist. Dies steht auch im Einklang mit den Erfahrungen unserer Patienten in unserer Praxisklinik. Während Ihrer ersten Beratung bei uns finden mit unserem Facharzt eine gründliche Diskussion und Analyse Ihrer „Sehbedürfnisse“ statt. Diese Informationen sind entscheidend für die Wahl des richtigen Linsentyps. Unsere Erfahrung bei der Auswahl des richtigen Linsentyps hilft Ihnen, nach Ihrer Linsenimplantation ein effektives Ergebnis zu erzielen.
Die Behandlungskosten hängen hauptsächlich von der Stärke, der Art der Linse und dem Verfahren ab. Erfahrungsgemäß liegen sie bei etwa 2.000 Euro pro Auge. Nach Ihrer ersten medizinischen Untersuchung, bei der die einzelnen Linsen ausgewählt werden, erstellen wir Ihnen einen Kostenvoranschlag gemäß der Deutschen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Die Korrektur von Fehlsichtigkeiten (d. h. wenn kein Katarakt diagnostiziert wird) wird als Selbstzahlerleistung in Rechnung gestellt.
Wenn Sie unter folgenden Kontraindikationen leiden, ist das Einsetzen einer künstlichen Linse / Multifokallinse wahrscheinlich nicht möglich:
- Netzhauterkrankung / Makuladegeneration
- fehlendes räumliches Sehen
- angeborene Schwachsichtigkeit
- starkes Schielen
- ausgeprägte Gesichtsfeldausfälle
- organische Hornhauterkrankungen
- Dieser Eingriff wird nicht uneingeschränkt für Personen empfohlen, die hauptsächlich nachts arbeiten, da eine erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit auftreten kann.
- Die Kontraste beim Langzeitsehen können manchmal weniger ausgeprägt sein.
- Obwohl selten, kann es notwendig sein, einige Monate nach der Operation eine zusätzliche Operation durchzuführen.
- Die Implantation ist ein gängiges Verfahren, jedoch invasiver als die Femto-Lasik-Methode.
- Die Implantatoperation ist aufgrund ihrer Länge und der Implantatkosten etwas teurer als eine Lasik-Operation.
Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten, da es viele verschiedene Unternehmen und Tarife gibt.
Neben Ihrem Tarif und Vertrag spielt auch der medizinisch notwendige Teil der Operation eine Rolle bei der Rückerstattung. Zum Beispiel decken viele Verträge keine Sehkorrektur ab, die eine Brille ersetzt.
EDOF-Linsen funktionieren nach dem Prinzip von Gleitsichtbrillen. Sie brechen Licht nicht wie eine Multifokallinse in unterschiedliche Entfernungen, sondern haben eine speziell geformte Oberfläche.
Multifokallinsen haben mehrere konzentrische Ringe, die das Licht auf entfernte und nahe Punkte fokussieren. Dies bedeutet, dass die Hauptschwerpunkte für eine gute Sicht aus der Ferne und aus der Nähe zum Lesen sorgen. Trifokale haben einen weiteren Schwerpunkt im mittleren Bereich.
Viele Patient:innen unserer Praxisklinik haben gute Erfahrungen mit EDOF-Kontaktlinsen gemacht, darunter: Steigerung der Lebensqualität durch uneingeschränktes Sehvermögen und Korrektur von Sehbehinderungen. Klare, stufenlose Sicht ohne Brille oder Kontaktlinsen in der Mitte und Entfernung. Minimierung störender Lichteffekte wie Halos
Traditionell wird die alte Linse mit Ultraschall-Technik entfernt. Moderne Methoden wie die Nanolaser-Technologie sind allerdings schonender und werden immer häufiger eingesetzt.
Viele Patient:innen benötigen etwa ein bis drei Monate, um sich vollständig an die multifokalen Linsen zu gewöhnen. Dieser Prozess wird Neuroadaptation genannt, weil das Gehirn lernen muss, die neuen visuellen Informationen zu verarbeiten.
Eine Kunstlinse hält meist ein Leben lang und kann nicht verschleißen oder eintrüben. Deshalb ist ein Austausch in der Regel nicht notwendig.
Der refraktive Linsentausch kann bei der Klinik MAIN VISION Frankfurt durchgeführt werden. Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen und Ihnen mehr über das Verfahren zu erzählen.
Im Großen und Ganzen benötigen die meisten Menschen im Alter von 50 Jahren eine presbyopische Korrektur. Presbyopie ist daran erkennbar, dass man mit seiner (Distanz-) Brille aus nächster Nähe nicht mehr gut lesen kann. Für Kurzsichtige hilft es, die Brille abzunehmen und näher an den Text heranzukommen. Für weitsichtige Menschen hilft nur eine Gleitsichtbrille oder eine Lesebrille.
Die Multifokallinsen bestehen aus biokompatiblem Acryl. Dieses Material wird von unserem Immunsystem nicht als Fremdkörper erkannt und daher vom Körper ab der ersten Minute der Implantation als sein eigener empfunden.